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 Reisebericht Forum.
Steffi ( Gast )
Beiträge:

28.01.2009 10:55
Steffi 5 Tage in China Antworten
Vom 04.01.2009-09.01.2009 bin ich beruflich mit meinem Chef und dem Techniker nach China geflogen. Wir haben dort die Fabrik besucht, die unsere Motorräder herstellt.

Am 04.01.2009 ging es früh um 4 Uhr mit dem Auto des Chefs nach Madrid, zum Flughafen. Dort ging um 13.30 Uhr der Flieger von Air China nach Peking. Gott, war das ne enge Kiste. An Schlaf war nicht zu denken, trotz Schlafpille. Kein Air- Berlin Flugzeug, das ich jemals bestiegen habe, war so eng. Unmengen von schreienden Blagen im Flieger, Toiletten die nach 20 Min schon eine Zumutung waren und Stewardessen, die eher arrogant und unfreundlich waren. Das Essen war wenig und schmeckte scheisse. Dafür gab es dann aber nachts um 2 Uhr (19 Uhr unsere Zeit) schon mal Frühstück. Da hatte ich mir doch gerade erst die Schlafpille mit 2 Becher Rotwein runtergekippt. Mein Magen hat sich gefreut. Aber das Frühstück war eh auch schlecht. Na ja.

Ankunft Peking Chin. Zeit um 07.50Uhr, Aufenthalt im Flughafen Peking ca. 2 Stunden. Der Flughafen ist total neu (Olympische Spiele), völlig überflüssig weil leer, endlos lange, leere Gänge oder so Züge die im Gebäude fahren. Total leeeeeeeeeeeeeeeer. Aber man kriegte per Infrarot Thermometer Fieber gemessen und wehe…dann wirst du gleich rausgeholt. Die Kontrollen waren lasch, aber haben natürlich gedauert denn der Beamte musste sich jedes Foto gaaaaaaaanz genau ansehen…

Weiter nach Hangzou, ca. 2,5 Flugstunden südlich von Peking, auch an der Küste. Ankunft am anderen Ende der Zivilisation so gegen 13.30 Uhr chin. Zeit. Völlig müde aber doch sehr gespannt, wer uns abholt. Und ob überhaupt jemand kommt….

Wir wurden abgeholt und gott sei Dank () sprach der Abholer schon mal KEIN Englisch…
Na ja, also rein in das Superstarke Raucherauto und ab geht’s. Wir fuhren und fuhren und fuhren…Der Himmel verdunkelte sich, Nebel lag über der Stadt…Ok ok, ich hör schon auf.

Hier beginnt der spannende Teil, weil: Schrecklich, Kulturschock ersten Grades. Furchtbar. Sonne weg, Luft dreckig, Atemnot, Bauern, schlechte Strassen, Häuser ohne Putz und Fenster, notdürftige Hütten auf den Felder.. Aber: Alles ohne Licht, kein Strom, nirgends!!KEIN Mensch auf den Strassen, Feldern. Einfach nur 3 Stunden Fahrt wie durch Geisterland. Und es wurde dunkler und dunkler und dunkler. Autos wenige, aber neu und gross. Lkw´s und Scooter Unmengen, alles ALT, kaputt. SEHR ALT, SEHR KAPUTT.

Ich genoss gerade noch den Lkw mit ca. 1000 toten Gänsen neben mir, als wir uns der Stadt näherten. Hinten im grauen Nebel konnte man LEBENDE Menschen sehen. Ok, wieder kein Licht, aber immerhin es gibt hier doch Menschen.

Die Stossgebete zum Himmel haben geholfen: Es gab wirklich ein Hotel dort mit Concierge und Portier und so..Mitten im schmutzigen, grauen nichts: Plötzlich ein goldenes Interieur mit 4 (!!!) Sternen. Oh Gott, ich danke dir. Ich kann in einem normalen Bett schlafen. Und mit WASSERKLOS zum setzen. Wie wir bei einer kurzen Rast erfahren durften, scheisst man hier eben im Stehen, Klopapier Fehlanzeige, denn man hat da einen Schlauch zum Abspülen hängen. Pinkeln geht sowieso gut im Stehen und Türen sind was für Feiglinge.

Also rein ins Hotel, DUSCHEN, frische Wäsche und ESSEN. Kommen wir damit also zum Thema Essen: Na ja, ich war ja vorbereitet von meiner Freundin Jenny (Chinesin in UK aufgewachsen), die schon vorher meinte: Iss nur Gemüse, Reis und Nudeln. Nix mit Beinen
oder Flügeln, egal wie viele. Sie sollte Recht behalten. Von der schmutzigen Luft die wir nach einem Spaziergang genossen oder von dem Anblick dieser entsetzlich verdreckten Strassen mit Häusern in denen wir NICHTS UND NIEMANDEN unterbringen würden- mir war schon kotzübel bevor wir noch im Restaurant eintrafen. Anhand von Fotos konnte man wählen: Tofusuppe, die aussah wie Kotz, Das Huhn und seine Organe im Eintopf oder einfach den halben Schwanenkopf, der mir weiss aus der Terrine entgegen lächelte. Oh Gott. Großhirn an Auge: NIX essen, NIX essen. Meine Kollegen fanden es ganz toll und haben zugeschlagen. Schon die Tofusuppe war….kotz…im Leben nicht.

Soweit der erste Tag/Abend in China mit leerem Magen.

Die nächsten 2 Tagen haben wir in Firmen verbracht, manuelle Fliessbandproduktion mit ganz vielen kleinen fleißigen Chinesen in alten Hallen, schweinekalt. Ganz schnell fühlst du dich 100 Jahre zurück versetzt. Alle sehr freundlich, aber schon von Geburt an in der Demuts Haltung und mit großer Angst vor dem jeweiligen nächsten Vorgesetzten. Auch in den Büros wird ohne Heizung gearbeitet, für Mitarbeiter macht man nichts. Die haben einfach keinen Wert. Wir wurden überall bestaunt aber freundlich aufgenommen. Arbeitsbedingungen für uns undenkbar, wirklich.

Zu erwähnen wäre dann noch das Mittagessen mit den Chefs einer dieser Firmen. Halbtote Schildkröten in total dunkelgrün- verdreckten Aquarien, auf dem Boden stehend in einer Ecke des eh schon nicht sooo sauberen Lokals. Aber natürlich war das das TOP Restaurant nur für die Elite, der Rest isst fast vom Boden. Also nachdem ich die Schildkröte verwunden hatte, konnte ich wählen zwischen Entenzungen am Spieß, komischen was- weiss- ich Bällchen usw. Ich habe mich für Shrimps entschieden- FEHLER!!! Da kam dann der Koch, stieg mit seinen schmutzigen Küchenschuhen auf den Aquarium Rand der Schildkröten und fischte aus dem höheren Becken (genauso dreckig) ein paar halbtote Shrimps raus. (Ich schwöre, sie haben gerufen: Bitte esst uns, wir können nicht mehr). Gut, die haben auch einigermaßen geschmeckt, den Rest: Nudeln, Reis, komische Crepes die nach fast nichts schmeckten, habe ich mit halbem Liter Cola runtergespült. Das war also gar nicht so schlecht das Mittagessen. Die bieten auch jedem Ausländer sofort Cola an, das ist wohl das einzige was wir trinken, denken die. Ganz so wie die Amis.

Am Abend dann ein schönes Fußbad von netten Chinesinnen. 70 Min für ganze 6 Euro und wir wurden behandelt wie Könige. Und Kinders - die Chinesinnen haben einen festen Griff beim Massieren, oh weia. Auf jeden Fall könnte ich mir gut vorstellen, das die vielen Kräuter die wir in dem Fußbad hatten, gab es Abends wieder in der Wong Kong Suppe meines Kollegen. Der hatte wirklich gar keine Skrupel. Die Suppen sind weißlich- dickflüssig, mit komischem grobem Zeug drin und weißem Teigkugeln. (Crepeteig der noch nicht gar ist)
Aber die Massage war der Hammer, wirklich. TOLL. Da wurden wir dann mutig und haben gleich für den nächsten Tag die Luxus Variante Thai Massage für 14 Euro gebucht. Nun ich muss zugeben: Grundsätzlich kann ich nicht gut entspannen wenn im Zimmer das Flachbildschirm TV läuft und sie Werwolf Filme mit Jack Nickolson von Annoxxx zeigen. Aber nun ja, sie denken halt das mögen wir.

So, nun noch kurz zur Rückreise:
Die war vor allem eines: LANG. Wegen Schließung des Flughafens Madrid nach Jahrhundert Schneesturm- wir wieder im Flieger zurück nach Budapest. Nach einer kurzen Nacht im Ibis Hotel in Budapest, sind wir nach über 70 Stunden endlich wieder angekommen in good old Spanien. Ne, wat hab ich mich gefreut!!!

So, das wars erstmal soweit mit dem Bericht, frei aus dem Bauch heraus. Briefe/Emails an euch im Einzelnen sind in Arbeit.
Liebe Grüsse
Steffi
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